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		von
      Natalie Soondrum 
		
		Die 
		einstige Lektorin Barbara Küper rief vor zwei Jahren die ,,literarische 
		agentur“ ins Leben/ Übersetzungen aus dem Englischen  
		 
		,,Ich habe mein Leben lang schon Spaß an Kinderbüchern.“ Seit zwei 
		Jahren führt Barbara Küper nun schon die ,,literarische agentur“ in 
		Bergen-Enkheim, die auf Kinder- und Jugendliteratur spezialisiert ist. 
		Daneben übersetzt die studierte Anglistin englische Jugendbücher ins 
		Deutsche.  
		Barbara Küper hat ein ausdrucksvolles Gesicht und eine warme, volle 
		Stimme — und eine Vorliebe für Pippi Langstrumpf. In ihrem Bücherschrank 
		thronen die kleinformatigen Ausgaben mit den Geschichten der 
		anarchischen Figur von Astrid Lindgren.  
		 
		Küper verehrt die Autorin für das, was sie für die Kinder- und 
		Jugendliteratur getan hat. Anstatt in ihrem Werk nur bestehende 
		Verhältnisse zu spiegeln, habe sie in den Geschichten ausprobiert, was 
		möglich ist. Neues probiert Barbara Küper gerne auch selber aus. Durch 
		ihre ,,literarische agentur“ vertritt sie seit zwei Jahren etwa 50 
		Autoren und Illustratoren im Bereich Kinder- und Jugendliteratur. Mit 
		dieser Spezialisierung ist sie in Deutschland fast die Einzige. Für 
		große Agenturen sei der Kinder- und Jugendbuchsektor nur einer unter 
		vielen. Daneben vertritt sie zwölf englischsprachige Verlage aus 
		Australien, Kanada und den USA.  
		 
		Nach dem Studium der Germanistik, Anglistik und Romanistik in Würzburg 
		bekam Küper 1986 eine Lektoratsstelle beim Kinder- und Jugendbuchverlag 
		Arena. Neben der Lektoratsleitung übernahm sie dort auch den 
		Lizenzverkauf, die Vermittlung von Titeln des Verlags an ausländische 
		Verlage. 1995 war Küper reif für eine Zäsur, sie wollte aus Würzburg 
		weg. Sie nahm eine Lektoratsstelle beim Verlag Sauerländer an und kam so 
		nach Frankfurt, wo sie sich schnell sehr wohl fühlte. "Die Stadt ist 
		rau, aber ehrlich und hat eine interessante Kulturszene.“  
		 
		Zuletzt arbeitete Küper beim Verlag Baumhaus, der finanzielle 
		Schwierigkeiten bekam in einer Zeit, in der viele renommierte 
		Buchhandlungen schließen mussten und die meisten Verlage gezwungen 
		wurden, ihre Arbeitsweise straff zu rationalisieren. Barbara Küper 
		beschloss in dieser Situation, das Neue zu wagen und machte sich im 
		Februar 2003 mit der Agentur selbstständig. Dabei nutzten ihr die 
		jahrelang gepflegten Kontakte als Lektorin, aber auch ihre Neugierde und 
		Lust an neuen Projekten. Aufgrund der veränderten Strukturen könnten 
		Verlagslektoren häufig junge Autoren nicht mehr über einen längeren 
		Zeitraum beobachten. Sie dagegen mache das sehr wohl und könne als 
		Service für Verlage eine Vorauswahl treffen. Andererseits könne sie 
		Autoren wie Illustratoren dabei behilflich sein, sich in der 
		Verlagslandschaft zu platzieren.  
		 
		Besonders glücklich ist Barbara Küper über die Entwicklung ihres 
		Schützlings, der Illustratorin Kerstin M. Schuld aus Rüsselsheim. Mit 
		der Erscheinung ihres jüngsten Buchs Michel und die kleine Leni  habe 
		Küper einem ihrer ,,Herzenskinder“ zur Verwirklichung verhelfen können. 
		Um selber kreativ aufzutanken, setzt sich Barbara Küper bei schönem 
		Wetter gerne auf ihren großen Balkon, wo sie englische Jugendliteratur 
		ins Deutsche übersetzt — wie etwa den Krimi Blue - Bei Anruf Gefahr von 
		Ken Catran  Sie liebt es, beim Übersetzen immer neue Facetten der 
		deutschen Sprache zu entdecken. Selber schreiben möchte sie jedoch 
		nicht, dazu sei ihr "Anspruch an gute Kinderliteratur zu hoch". 
		 
		
		MICHEL 
		UND DIE KLEINE LENI von Kerstin Schuld erscheint im Februar bei 
		Ravensburger und kostet 12,95 Euro. BLUE— BEI ANRUF GEFAHR von Ken 
		Catran ist im Arena Verlag erschienen und kostet 6,90 Euro.  
		
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