von bai

Barbara Küper, literarischen Agentur und Medienservice: "Mit meinem Schwerpunkt Kinder- und Jugendbuch habe ich eine Marktlücke genutzt."

  Wie sinnvoll ist die Spezialisierung auf das Kinder- und Jugendbuch
  für eine literarische Agentur?

Honorare und Vorschusszahlungen fallen beim Kinder- und Jugendbuch zwar knapper aus als etwa bei der Belletristik.
Aber weil meine Kenntnisse und Stärken eben in diesem Segment liegen, habe ich mich im Februar mit diesem Schwerpunkt selbständig gemacht. Bislang gibt es keinen Grund zur Klage, im Gegenteil: Alle Ziele, die ich mir gesteckt habe, habe ich weit übertroffen.

  Wie groß ist die Konkurrenz?

So spezialisiert wie ich arbeiten in Deutschland nur sehr wenige. Für große Agenturen ist das Kinder- und Jugendbuch nur ein Segment unter vielen. Im Grunde habe ich eine Marktlücke genutzt.

  Welche Erfahrungen bringen Sie für Ihren neuen Job mit?

Ich habe viele Jahre als Lektorin und Lektoratsleiterin in Kinderbuchverlagen gearbeitet, habe also nicht nur gute Kontakte zu Autoren und Illustratoren, sondern kenne auch das Geschäft der Verlage, ihre Programme und Bedürfnisse. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um als Mittlerin tätig zu sein.

  Was verstehen Sie unter dem Begriff Mittlerin?

Meine Arbeit soll für Klienten und Verlage sinnvoll sein, das heißt, ich vertrete nicht die eine Seite gegen die andere. Dies kann bei Vertragsverhandlungen oder Terminproblemen genauso wichtig sein wie bei Meinungsverschiedenheiten.

  Wie viele Autoren und Illustratoren haben Sie unter Vertrag?

Momentan habe ich einen Stamm von rund 50 Kunden. Bekannte Namen wie die Autoren Ursel Scheffler und Achim Bröger oder die Illustratorin Charlotte Panowsky sind ebenso darunter wie absolute Neulinge, für die ich mich um Verträge bemühe. Ich verdiene allerdings nur, wenn es zum Vertragsabschluss kommt und tatsächlich Geld fließt.

Eine eigene Handschrift entwickeln bzw. sie bewahren, sich nicht nach Belieben allen von außen herangetragenen Wünschen anpassen.